Inhaltlich dominierten Themen wie der weltweite Klimawandel und der russische Angriffskrieg in der Ukraine die Vollversammlung. Zudem wurde die Forderung nach Frauen in geistlichen Führungspositionen laut.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, hob den ökumenischen Charakter der Veranstaltung hervor. Die Vielfalt wie auch die geistliche Verbundenheit der weltweiten Christenheit seien mit allen Sinnen spürbar und erlebbar gewesen. Die Stadt Karlsruhe und die badische Landeskirche seien großartige Gastgeber gewesen. Im Herzen Europas und in der „Hauptstadt des Rechts“ habe dieser Ort auch symbolische Kraft. Besonders wichtig sei für sie die Lern-Erfahrung, dass Menschen auf ein und dasselbe Phänomen aufgrund ihrer Geschichte, ihrer Kultur, ihrer konfessionellen Prägung und Tradition völlig unterschiedlich blicken und dieselben Worte völlig unterschiedlich hören: „Gerade die Stimme von unmittelbar Betroffenen hat ein besonderes Gewicht – das gilt für den Krieg in der Ukraine ebenso wie für die Konflikte im Nahen Osten, das gilt für den Klimawandel und viele andere aktuelle Themen.“ Für die Zukunft wünscht sich die Ratsvorsitzende, „dass von dieser Vollversammlung starke Impulse und hoffnungsvolle Signale ausgehen in die weltweite Christenheit, für die Arbeit des ÖRK und mitten hinein in eine Welt, die voller Konflikte und tiefgreifender Krisen ist.“
Der Weltkirchenrat (ÖRK) hat zudem den russischen Krieg in der Ukraine in klaren Worten verurteilt. Der „illegale“ und „ungerechtfertigte“ Krieg müsse sofort beendet werden, die russischen Truppen müssten sich zurückziehen, hieß es in einer am Donnerstag zum Abschluss der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe verabschiedeten Resolution. Der ÖRK äußerte sich auch zur Lage im Heiligen Land.
Auch Papst Franziskus hatte in einem Grußwort an die ÖRK-Vollversammlung die Christen weltweit zum Kampf gegen Ungerechtigkeit und soziale Spaltungen und zu mehr Engagement für Frieden aufgefordert.
Fasziniert hatte sich auch der katholische Ökumenebischof Gerhard Feige vom Dialog auf der Vollversammlung des Weltkirchenrats gezeigt. „Die kulturelle Vielfalt und Internationalität mit Christinnen und Christen aus mehr als 100 Staaten begeistert." Er sprach die Hoffnung aus, dass es der Versammlung gelingen möge, "gemeinsame Antworten auf die gewaltigen aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Krieg und Rassismus zu finden."