Bereits in der Abschlusserklärung der 1. Vollversammlung des ÖRK von 1948 in Amsterdam klang dieses Zeitgefühl an: „Diese Welt ist voll von großen Hoffnungen und zugleich voll von hoffnungsloser Verzweiflung. Einige Nationen sind voller Freude in ihrer neugeschenkten Freiheit und Kraft; andere werden nicht frei von ihrer Bitterkeit, weil ihnen die Freiheit versagt bleibt; andere wieder bleiben gelähmt durch mangelnde Einheit. Überall aber spürt man in der Tiefe eine Angst. Millionen von Menschen leiden Hunger, Millionen sind ohne Obdach; ohne Heimat, ohne Hoffnung; und über der gesamten Menschheit hängt die Drohung des totalen Krieges.“
Dennoch gelte es, die Hoffnung nicht zu verlieren, betont Erzpriester Miron: „Wie 1948 gilt: Gott liebt diese Welt und wir haben diese Botschaft der Hoffnung und der Freude zu verkünden!“ Bezugnehmend auf die 11. Vollversammlung des ÖRK im vergangenen Jahr in Karlsruhe, erinnert der Vorsitzende der ACK an seinen Wunsch, dass von Karlsruhe ein Weckruf ausgehe. Vergleichbar baten auch die Delegierten 1948 in Amsterdam in ihrer Abschlusserklärung: „Gott möchte Seine ganze Kirche aufwecken, dass sie Seine Frohe Botschaft der ganzen Welt bekannt macht.“
Der Ökumenische Rat der Kirchen mit Sitz in Genf wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet und gilt seitdem als zentrales Organ der ökumenischen Bewegung. Er ist ein weltweiter Zusammenschluss von 352 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten der Erde. Diese vertreten 580 Mio. Christen weltweit.